Keine Angst vorm nahtverdeckten Reißverschluß.
Reißverschlüsse sind eine geniale Erfindung. Vor der Erfindung des Reißverschlusses wurde Kleidung mit Schnüren oder Knöpfen zusammen gehalten. Schon ab 1851 gab es mehrere Erfinder, die sich mit dem Thema auseinandersetzten. Allerdings waren diese ersten Reißverschlüsse noch weit davon entfernt für den praktischen Gebrauch eingesetzt zu werden. Erst 1923 begann die industrielle Fertigung von Reißverschlüssen. Heute möchten wir sie nicht mehr missen. Stellt Euch vor wir müssten all die Hosen, Röcke und was sonst noch einen Reißverschluß hat, mit Knöpfen und Knopflöchern ausstatten! Das dauert viel länger, als einen Reißverschluß einzunähen. Eine weitere, bahnbrechende Erfindung war dann der nahtverdeckte Reißverschluß! Plötzlich verschwand er in der Naht und ward kaum noch gesehen. Elegant!
Aber viele Hobbyschneiderinnen haben Angst vorm nahtverdeckten Reißverschluß. Dabei ist das Einnähen gar nicht so schwer!
Zum Einnähen nahtverdeckter Reißverschlüsse gibt es spezielle Nähmaschinenfüßchen, die gehören meistens zum Sonderzubehör der Nähmaschine und die Nutzung wird dort erklärt. Oft ist die Anschaffung recht teuer. Hier erklären wir, wie Ihr den nahtverdeckten Reißverschluss auch mit einem einfachen Reißverschlussfüßchen, das zum Standardzubehör einer Nähmaschine gehört, einnähen könnt.
So nähst du den nahtverdeckten Reißverschluß ein
Beim nahtverdeckten Reißverschluss sind die Zähnchen auf der Unterseite. Er sollte 2-4 cm länger sein als die fertige Öffnung. Er wird vor dem Schließen der Naht eingenäht. Die nahtverdeckten Reißverschlüsse können bei Bedarf gekürzt werden, einfach auf die benötigte Länge abschneiden.
Aber vorsicht: Nicht die gute Stoffschere nehmen!
Sichere das Ende mit einigen Handstichen, die über die Zähnchen genäht werden.
Bei ungefütterten Kleidungsstücken kratzt das Ende des Reißverschlusses oft auf der Haut. Schneide ein ca. 5 x 8 cm großes Stück Stoff zu. Bügel die kurzen Enden ca. 0,5 cm ein und lege die Umbrüche aufeinander. Bügel den mittleren Bruch und in diese Stofffalte schiebst Du das Ende des Reißverschlusses und steppst vorsichtig einmal quer über die gesamte Breite. Die offenen Enden versäuberst Du zusammen mit den Nahtzugaben des Werkstückes.
Bügel die Zähnchen von der Unterseite aus vom Band weg. Zum Stabilisieren der Kante bügelst Du ein Nahtband auf die linke Stoffseite. Hefte den geöffneten Reißverschluss von rechts auf den Oberstoff, mit dem Schieber nach unten. Markiere das Ende der Naht, 2 – 4 cm oberhalb vom Ende des Reißverschlusses. Setzte das Reißverschlussfüßchen so ein, dass es rechts von den Zähnchen liegt und stelle die Nadelposition so weit nach links, dass Du ganz nah an den Zähnchen entlang nähen kannst.
Nähe bis zur Markierung, nicht weiter!
Schließe den Reißverschluss und hefte ihn an das korrespondierende Schnittteil an. Übertrage die Markierung für das Ende der Naht. Die Position des Reißverschlussfüßchens ist jetzt links der Zähnchen, die Nadelposition ist ganz weit rechts, auch wieder nah an den Zähnchen nähen. Nähe wieder nur bis zur Markierung, nicht weiter! Jetzt schließe die restliche Naht von der linken Stoffseite. Du hast immer noch das Reißverschlussfüßchen in der Maschine. Versuche die Nadel möglichst nah an die Einsatznähte des Reißverschlusses zu positionieren und vervollständige die Naht. Bügel die Naht auseinander.
Tausche nach einigen Zentimetern das Reißverschlussfüßchen gegen das Standardfüßchen aus, damit lässt es sich besser geradeaus nähen.
Falls Du mal mit der Nadel in die Zähnchen gelangst, musst Du trennen. Sonst schließt der Reißverschluss nicht.