Mitten in der neuen Frühjahr/Sommer-Kollektion von Zwischenmass grätscht mir die Coronakrise dazwischen. Schutzkleidung und -masken für medizinisches Personal sind Mangelware und auch im Internet nicht zu bekommen. Die Lösung: Selbst nähen.
Schnittmuster und Stoff
Ein Wochenende später haben wir nicht nur 12 fertige Kittel, sondern auch das passende Schnittmuster. Der Kittel ist für medizinisches Personal und das Muster gibt es in drei Größen. Wir haben für unsere Schutzkleidung einen Baumwollsatin mit einem leichten Elasthananteil ausgesucht – der knittert nicht so sehr, wenn die Kittel nach Gebrauch gewaschen und getrocknet werden. Eigentlich sollte man den Stoff immer vor der Verarbeitung waschen, das war mir bei 25 Metern dann aber doch zu aufwändig. Also habe ich einen Prototypen genäht und den gewaschen, der lief drei Zentimeter ein, das musste beim Zuschneiden berücksichtigt werden.
Mit einer Overlock ist ein Kittel schnell genäht
Die Kittel lassen sich gut in Serie nähen. Alle geraden Nähte habe ich direkt mit einer 4-Faden-Naht auf der Overlock genäht, ohne stecken oder heften. (Zumindest als ich die fehlende Schraube für meine Overlock aus der tiefen der Werkbank meines Mannes gekramt hatte). Die Ärmelform ist klassisch mit Armkugel, lässt sich aber dank geringer Einhalteweite gut einsetzen. Das Armloch ist groß genug, damit man sich in dem Kittel auch gut bewegen kann.
Der kleine Stehkragen wird ebenfalls direkt mit der Overlock angenäht, dazu schneidet ihr die Nahtzugabe des Halsausschnitts vor dem Nähen ein, dann entstehen keine Fältchen. Auch die Bündchen können mit der gleichen Nähmaschineneinstellung angenäht werden. Die hinteren Kanten und der Saum werden mit Rollsäumen versäubert.
Zu guter Letzt werden Bindebänder für die Taille und den Halsausschnitt angenäht und fertig.
Für euch gibt es das Schnittmuster der Schutzkittel zum freien Download bei Zwischenmass – und wer weiß, ob noch Schutzmasken folgen.