Zuschnitt von Spitzenstoffen
Ein grober, schwerer Spitzenstoff hat häufig eine schöne geschwungene Webkante, die sich sehr gut als Abschlusskante für den Saum oder Halsausschnitt eignet. Um diese Kante nutzen zu können, schneiden wir die Schnittteile im 90° Winkel zum Fadenlauf zu.
Zuschnitt von einem Kleid mit Wiener Nähten
Hier ein Beispiel an unserem Schnittmuster Kleid 650101. Im Rockbereich kann man die Schnittteile direkt aneinander legen. Die Teilungsnähte, die nicht aneinanderstoßen werden als Abnäher genäht. Das hat den Vorteil, daß man weniger unschöne, durchscheinende Nahtzugaben bekommt. Das Spitzenmuster wird nicht unterbrochen, ebenso bleibt die Webkante der Spitzenstoffe erhalten und es entsteht ein ebenmäßiger und sauberer Saumabschluss.
Die Spitze für unser Kleidermodell 650101 war nur einen Meter breit, leider haben unsere Schnittteile nicht komplett auf den Stoff gepasst. Wir haben die Schulterpartie, die nicht mehr auf den Stoff passte, abgeschnitten und aus dem Vorderteil und Rückenteil eine „Passe“ gearbeitet.
Das Kleid wurde mit schwarzen Taft abgefüttert. Dabei haben wir die Abnäher von dem Spitzenstoff in die Teilungsnähte vom Futterkleid mit eingearbeitet. Die Ärmel sind ungefüttert. Die Nahtzugaben am Armloch und an der rückwärtigen Mitte haben wir mit Schrägband versäubert.